Mit meinen Gedanken ist das ein wenig wie mit meinen Kleidungsstücken. Sie sind eigenwillig, seltsam bunt geordnet und allem Zeitgeist unangepasst. Mein Innen und mein Außen sind permanent in einem gefühlsintensiven Dialog. Ideen um Ideen treten dem unruhigen Ozean gleichend an die Oberfläche. Überschäumende, leidenschaftliche, wilde Gebilde bleiben als „Strandgut“. All das Angespülte, sich türmende, möchte liebend und großherzig beachtet sein. Ich komme kaum nach mit schreiben und skizzieren was da ans Licht möchte. Die Kurzatmigkeit fällt wie ein Netz über mich und ich kämpfe gegen den Ideenertrinkungstod. Bruchteile von Zeit machen mich fast zornig verrückt ob der Vielfalt. Ich besänftige mich. Dankbar nehme ich mich an, wissend dass diese „Überaktivität“ mein Lebensmotor ist. Wie besessen arbeite ich um zu vergessen, was noch alles auf meinen Papierbergen steht. Mein Atelier gleicht einem Strand von Skurrilem, das sich langsam aber sicher schematisch neu ordnet. Die nächste Woge ist im Anmarsch, ich mache die Augen zu. Bevor es richtig hell ist, ist es dunkel und ich bin mir unsicher ob ich müde sein möchte. Die Nacht ist meine innigste Freundin, dann kann ich sein.
Die Weltreise zu mir und meinen Abgründen geht weiter mit einem Gruß an Sie und den letzten Tag des Jahres 2012
Ihre Sylvia Voegele-Kopp